Die Jahre 1989-1991/ Jahre der Entscheidung

 

Wer bei den bisherigen Ausführungen über die erste Verwaltung eine klare Ämterzuteilung vermisst hat, dem sei an dieser Stelle gesagt, dass es diese zwar schon gab, sie aber lediglich durch Abstimmungen untereinander und ohne Wahlausschreibung bzw. Mitwirkung eines gewählten Wahlleiters zu stande kam. Eine erste Mitgliedsliste, die seinerseits ulkigerweise mit Nummerierungen von 8301-8320 geführt wurde hat ebenfalls historischen Wert, es wurden aber weder Beitrittsformulare verlangt, noch wurde ein Mitgliedsbeitrag erhoben. Lediglich Mitgliedsausweise sind damals schon ausgestellt worden.

Eine erste formelle Jahreshauptversammlung fand am Samstag, den 24.Juni 1989 im Gasthaus „Zum Ochsen“ in Langenbrand statt. Sie war mit 24 Personen sehr gut besucht. Wahlleiter Eckard Gerstner konnte jetzt folgendes Wahlergebnis bekannt geben:

1.Vorstand Sigmund Schoch

2.Vorstand Thomas Klumpp

Schrift- und Rechnungsführer Frank Bauer

Fussball- Teamchef Kurt Spissinger

Beisitzer sowie Mannschaftsführer Fussball Marc Roflik und Rolf Fischer

Durch eine Vereinbarung mit dem TV Bermersbach durften wir dann einmal die Woche gemeinsam mit dem Freizeitclub Bermersbach auf dem Bermersbacher Rasenplatz trainieren.

Mit dem Gasthaus „Zum Ochsen“ in Langenbrand wurde ein Sponsor gefunden, der uns einen kompletten hochwertigen Fussballtrikotsatz anschaffte. Auch bei anderen sportlichen Veranstaltungen wie z.B. Handball- und Tennisturniere, Vereinspokalschiessen oder auch dem Mannschaftsleichtatletik-Wettbewerb des TV Langenbrand waren wir mitlerweile sehr erfolgreich vertreten.

Die Fußballmannschaft 1991

Während an der sportlichen Front jetzt alles rund lief, zerrieben wir uns in der Verwaltung immer mehr und mehr die Köpfe über unsere Zukunft. Wir befanden uns trotz der Wahlen vom 24,Juni 1989 irgendwo in einem Vakuum zwischen losem Freizeittreffen und geführtem Verein. Gedanken reichten bis hin zum e.V. (eingetragener Verein),was aber derzeit noch keiner so richtig aussprechen wollte. So wurde beispielsweise ein Antrag von uns auf Inanspruchnahme einer Trainingszeit in der Turnhalle Langenbrand abgelehnt. Fragen über Fragen türmten sich auf. Alte Abtei, wer seid Ihr überhaupt? Wer trägt bei euch wirklich Verantwortung? Wo seid Ihr versichert? So stellte beispielsweise auch ein Mitglied auf der 2.Jahreshauptversammlung am 13. Januar 1990 unter Punkt Verschiedenes die Frage, auf welchen Bezug hin wir eigentlich in der Presse jetzt die Bezeichnung „Freizeitclub“ führen würden. Streit entbrannte über diese Frage. Vorstand Sigmund Schoch liess über die weitere Verwendung der Bezeichnung „Freizeitclub“ abstimmen.

Ergebnis: 11 dafür, immerhin 7 dagegen und das bei 4 Enthaltungen.

Der Fragesteller erklärte daraufhin seinen Austritt. Es musste etwas geschehen. Und es geschahen zunächst andere Dinge. Auf der eben erwähnten 2. Jahreshauptversammlung wurde die Abgabe von Beitrittserklärungen und ein Jahresbeitrag von DM 10.- beschlossen.

Gleichzeitig liefen die Vorbereitungen an, für eine Wiederholung des hervorragend gelungenen Festes am Stauwehr vom Sommer vor 2 Jahren.

Stauwehrfest 1990
Stauwehrfest 1990

Das neuerliche Fest vom 24.-26.August 1990 wurde genau so schön nur stand es unter dem grossen Schatten dass wir alle wussten, es war das letzte dieser spontanen Art. Uns allen war klar, dass es ein Abschied war, ein Abschied von einer Epoche des bis dahin freizügigen, sorglosen und ungezwungenen Auftretens der „ Alten Abtei“ vom Parkplatz Langenbrand. Zu gross war die Last der Verantwortung ungeklärter Fragen geworden. Sollten wir oder sollten wir nicht, oder sollten wir doch rein ins Vereinsregister? Wer würde wirklich Verantwortung tragen und die Ämter besetzen? Aber alles bisher erreichte aufzugeben, zu vergessen oder einfach nur so im Raume stehen zu lassen, das wollten wir auch nicht. Schliesslich war genug Ehrgeiz vorhanden, es allen zu zeigen, dass wir es auch anders können. Der Vereinsname ALTE ABTEI und das Gründungsjahr 1983 wurden von keinem in Zweifel gezogen. Und so ging alles jetzt doch ganz schnell.

Auf der 5. Verwaltungsratssitzung vom 24.November 1990 wurden folgende Beschlüsse gefasst:

1.) Festlegung der nächsten HV auf den 12.Januar 1991

2.) Dort Antrag auf Entlastung der amtierenden Verwaltung mit Neuwahlen

3.) Aufstocken der gesamten Vorstandschaft auf 9 Personen

4.) Antrag auf Eintragung des „FREIZEITCLUBS ALTE ABTEI“ 1983 Langenbrand ins Vereinsregister beim Amtsgericht Gernsbach

5.) Verabschiedung einer neuen Satzung

Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, dass es bereits datiert vom 12.Mai1987 eine mehrseitige Vereinssatzung gab, die im Wesen und Aufbau zwar die Züge einer ordentlichen Vereinssatzung trug, in der Ausgestaltung und Niederschrift einiger Paragrafen aber den legeren und unbekümmerten Zustand jener Tage wiederspiegelte und somit nicht zur Vorlage beim Amtsgericht geeignet war. Ausserdem fehlten noch einige wichtige Punkte, die Grundvoraussetzung einer Eintragung waren.

Um diese letzte Hürde auch noch zu nehmen, dazu half uns der 1.Vorsitzende der befreundeten Spielvereinigung Weisenbach Werner Hürst, der unter anderem auch am 12.Januar 1991 als Wahlleiter tätig war.

Lange Rede kurzer Sinn, die HV 1991 im Gasthaus „Zum Ochsen“ ging wie geplant über die Bühne, alle Anträge fanden ihre nötigen Mehrheiten, Anja Miles führte das Protokoll und dem Amtsgericht Gernsbach wurden alle nötigen Unterlagen zur Eintragung ins Vereinsregister vorgelegt. Im Frühjahr 1991 erhielten wir dann die frohe Kunde, dass unsere Eintragung am 11.März 1991 vollzogen wurde.

 

Aktenkundig im Vereinsregister war ab sofort der

FREIZEITCLUB ALTE ABTEI 1983 LANGENBRAND E.V.

1. Vorsitzender Frank Bauer

2.Vorsitzender Thomas Klumpp

Schriftführer Marc Roflik

Kassier Harry Künstel

Beisitzer 1.) Christian Künstel

2.) Andreas Greulich

3.) Bernd Zapf

4.) Stefan Merkel

5.) Johannes Fritz

Kassenprüfer Rolf Fischer

 

Offensichtlich hatten sehr viele auf die beiden Buchstaben „e.V.“ gewartet, denn was jetzt folgte war eine Flut von Beitritten. Hätte unser Kassier damals alle Formulare sofort mit Eingang abgeheftet, wäre der Tinte nicht die nötige Zeit zum Trocknen geblieben. Aber Spass beiseite, noch im selben Jahr verdreifachte sich die Mitgliederzahl auf satte 124. Noch ein Datum: Am 5.November 1991 beschloss die Arbeitsgemeinschaft der örtlichen Vereine von Langenbrand unter ihrem damaligen Vorsitzenden Edwin Gerstner auf unseren Antrag hin einstimmig die Aufnahme der Alten Abtei. Jetzt waren die Weichen vollends gestellt für eine ordentliche und erfolgreiche Vereinsarbeit, freundschaftlich verbunden mit allen anderen Vereinen und in guter Zusammenarbeit mit Gemeinde- und Ortsverwaltung.

Nach unserer erfolgreichen Kursfestlegung werden weitere Berichte im wesentlichen focusiert sein auf kulturelle Ereignisse, Feste, Ausflüge sowie sportliche Erfolge, weniger als bisher auf Vereinspolitik. Veränderungen in der Vorstandschaft über die Jahre hinweg können auch gern beim Vorstand bzw. Schriftführer eingesehen werden.

1991: Erstmals eine Dorfhock am Steinplatz in Langenbrand

16.Juni 1991. Ein erster Dorfhock ist genehmigt worden. Als besonders originellen Ort dafür

wählten wir den Steinplatz in Langenbrand. Die Autos mussten weggefahren werden, die freiwillige Feuerwehr legte uns einen Wasseranschluss, das Zelt des RMSV- Heller Stern wurde aufgestellt und Kabelstrippen wurden gezogen aus privaten Kellerräumen hinauf und vor zum Steinplatz. Eine Küche wurde dem Zelt angebaut und überdacht. Eine kleine Abordnung des MV Harmonie zum gemütlichen sonntäglichen Frühschoppen, Rudi und Charly zur Nachmittags- und Abendunterhaltung sowie ein interessantes Schinkenschätzen, welcher vom treffsichersten Gewichtschätzer (Mitglied Günther Gekeler) behalten werden durfte, liessen unseren ersten Auftritt im Dorf zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Der Zuspruch der Bevölkerung war grossartig.

Dorfhock 1991
Dorfhock 1991